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Wolle Filzen

Filz ist ein textiles Flächengebilde aus einem ungeordneten, nur schwer trennbaren Fasergut. Es handelt sich beim Filz um eine nicht gewebte Textilie. Die tierischen Fasern haben eine schuppige Oberfläche. Die einzelnen Fasern lassen sich durch deren Widerhaken verfilzen.
Man unterscheidet zwei Filztechniken:

Nassfilzen

Beim Nassfilzen werden die Wollfasern mit Hilfe von Wasser, Seife und Reibung verfilzt. Die Nassfilztechnik wird zur Herstellung von grösseren, flächenartigen Objekten eingesetzt. Hüte, Kleider, Schuhe und Kugeln können gut durch diese Filztechnik hergestellt werden. Auch zum Gegenstände einfilzen eignet sich die Nassfilztechnik.

Eine erste Lage Kardwolle wird in einer dünnen Schicht ausgelegt. Eine weitere Schicht wird in diagonaler Richtung darüber gelegt. Diesen Vorgang wiederholt man, bis die gewünschte Dicke erreicht ist. Während des Filzen wird das Objekt zirka 30% kleiner. Dieser Verlust muss beim Auslegen der Schichten berücksichtigt werden.
Nach dem Auslegen wird die Wolle mit heissem Wasser gut befeuchtet. Mit den mit Seife eingeriebenen Händen beginnt man mit kleinen Kreisbewegungen in der Mitte des Objektes zu reiben. Die Hände müssen regelmässig nachgeseift werden. Auch das Objekt muss immer wieder mit heissem Wasser begossen werden. Nach einigen Minuten kann der Filz gewendet und von der anderen Seite bearbeitet werden. Das Objekt wird so lange gefilzt und gewendet, bis es die gewünschte Festigkeit hat. Wenn man mit zwei Fingern noch einzelne Wollfasern herausziehen kann, ist es noch nicht genug gefilzt.
Hat das Objekt die gewünschte Form und Festigkeit, wird es mit lauwarmem Wasser mehrmals ausgewaschen. Verwendet man zum Ausspülen kaltes Wasser wird das Filzobjekt noch einmal etwas kleiner. Das kann jedoch gezielt so eingesetzt werden.
Zum Schluss wird das Objekt in die gewünschte Form gezogen und langsam getrocknet.

Steine filzen

Trockenfilzen

Beim Trockenfilzen werden die Wollfasern durch eine Filznadel verfilzt. Das Trockenfilzen wird vor allem zur Herstellung von kleinen Figuren oder Gebilden verwendet. Mit der Nadel ist es relativ einfach, dem Objekt eine Form zu geben.

Durch wiederholtes Einstechen der Nadel in die Filzwolle werden die Fasern miteinander verschlungen. Das Besondere an den Filznadeln sind die kleinen Widerhaken (wie bei einer Harpune). Sticht man die Nadel tief in die Wolle, so bleiben Wollfäden an ihnen hängen. Diese werden tiefer in die Wolle gezogen und verhaken sich dabei mit den anderen Fasern. Sie können immer wieder Wolle über das Gebilde legen und anfilzen. Man sticht so lange mit der Nadel in den Filz, bis das Objekt die gewünschte Form und Farbe hat.

trockengefilzter Zwerg mit angefilzten Wollflocken

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